Im September 1963 traf sich eine Gruppe jugendlicher Sportbegeisterter, um in Mitterfelden einen Eishockeyclub ins Leben zu rufen. Die Öffentlichkeit wurde über den Wunsch der Gründung unterrichtet. Einer Einladung am 11.10.1963 in die Gaststätte ,,Rupertiklause" folgten 32 Bürger. Diese Personen gründeten, nicht wie vorgesehen einen Eishockeyclub, sondern den Turn- und Sportverein Mitterfelden. Am 25.10.1963 wählte die einberufene Mitgliederversammlung dann die erste Vorstandschaft und gab dem Verein den Namen:
TuS Mitterfelden
Das Vereinsemblem hierzu entwarf Herr Schrader.
Noch am selben Tag erklärten 110 Personen ihre Mitgliedschaft. Dieser Trend hielt auch weiterhin an, so konnte Ende 1987 Ute Lorenzl als 900. Vereinsangehörige geehrt werden.
Zum ersten Vorsitzenden wurde Albert Bremhorst gewählt. Dieses Amt übten nachfolgend Gustav Jander, Hans Sturm, Helmut Matschke sen., nochmals Hans Sturm, Rüdiger Lippmann, Sigi Schmidt, Günter Ufertinger und seit 2017 Hugo Zeier aus.
Wunsch aller Beteiligten war bei der Gründung, den Schwerpunkt nicht auf Leistungs-, sondern mehr auf Ausgleichs- und Gesundheitssport zu legen. Der Turn- und Sportbetrieb sollte in einer Breitenstreuung jung und alt gleichsam erfassen. Neben der rein turnerischen Betätigung wollte die Versammlung vor allem Faustball, Leichtathletik und Eishockey betreiben.
Ein geregelter Sportbetrieb, wie sich viele das wünschten, war jedoch vorerst nicht möglich, fehlten hierfür doch die notwendigen Sportanlagen und Geräte. Der Verein wusste sich aber immer wieder irgendwie zu helfen. So entstand im Winter 1963/64 auf dem Grundstück, auf dem sich heute die evangelische Kirche in Mitterfelden befindet, ein Eislaufplatz. Doch schon in der nächsten Saison stand dieser Platz nicht mehr zur Verfügung; er wurde bebaut. Die Eishockeyabteilung musste deshalb wieder aufgegeben werden, noch ehe sie ihren Betrieb richtig begonnen hatte. Das gleiche Schicksal ereilte auch die Tischtennisabteilung. Die Notlösungen, unter anderem Räumlichkeiten in der Schule Feldkirchen und im Kindergarten Mitterfelden, in der Gaststätte Brugger in Feldkirchen und zuletzt in der Gaststätte Ainringer Hof, reichten für einen geeigneten Spielbetrieb leider nicht aus.
Anfang 1964 ging für den Verein ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Mit Vertrag vom 24.2.1964 pachtete der TuS von der Gemeindeverwaltung das ehemalige Sportplatzgelände des FC Hammerau in Mitterfelden. Dieser Platz war in etwa dort gelegen, wo sich heute das Kustift Mozart befindet. Erstmals hatte der Verein eine bescheidene Bleibe. Die schon vorhandene Hütte wurde renoviert, eine 100-Meter Aschenbahn sowie eine Sprunggrube und ein Kugelstoßring wurden in Eigenleistung errichtet.
Das Vereinsleben erfuhr dadurch einen gewaltigen Aufschwung; neue Abteilungen kamen hinzu.
Die Judoabteilung erlebte einen nie vermuteten Aufwärtstrend und wurde über lange Jahre hinweg zum Aushängeschild des Vereins. So wurde Christa Enzinger Deutsche Jugendmeisterin, Ulrich Raible gelang mehrfach der Deutsche Vizemeistertitel. Die Jugend A erreichte mit der Mannschaft siebenmal den Titel eines Oberbayerischen Meisters und die erste Herrenmannschaft stieg bis in die Bayernliga auf und schaffte dort 1988 den 2. Platz.
Neu hinzu kam auch die Wanderabteilung. Volksläufe und -märsche wurden ins Leben gerufen. Über Jahre hinweg organisierten alljährlich Theo Göb, später Hans Sturm und Martin Reiter, Veranstaltungen die die Teilnehmer durch das Gemeindegebiet über die Strecken von 10, bzw. 20 km führten. Jeder der im Ziel ankam erhielt eine Medaille. 1500 bis 2000 Teilnehmer waren keine Seltenheit. Mit den Jahren ließ das Interesse für diese Sportart immer mehr nach, sodaß diese Abteilung schließlich aufgelöst wurde.
Die Leichtathleten konnten u.a. zu ihrem Höhepunkt die Teilnahme am Fackellauf 1972, anläßlich der olympischen Spiele in München, rechnen. Heute glänzen die Mitglieder vor allem durch ihre läuferischen Qualitäten bei Langstrecken-, Marathon- und Bergläufen. Ergebnisse werden derzeit erzielt die weit über die Gemeinde- und Kreisgrenzen hinaus Beachtung finden.
Der gesamte Verein erfuhr Anfang der 70iger Jahre, dass das vorhandene Vereinsheim Wohnungsbauten weichen müsse. Der TuS stand abermals ohne Bleibe da. Etwas Neues mußte her. Ende 1980 war es dann soweit: vier Tennisplätze waren fertiggestellt und das Vereinsheim stand im Rohbau. Wieder packten die TuS-Mitglieder an und errichteten die Anlage in mehr als 5400 freiwilligen Arbeitsstunden. Im Juli 1981 konnten dann die Sandplätze mit dem dazugehörigen Vereinsheim feierlich eingeweiht werden.
Der damalige 1. Vorsitzende Hans Sturm wies in seiner Festrede darauf hin: „Dieses Schmuckkästchen sollte für die Mitglieder aller Abteilungen Stätte der Begegnung sein".
Mit der Vollendung der Plätze wurde, unter Leitung von Roland Jander, die Tennisabteilung ins Leben gerufen. Mannschaften im Jugendbereich, Damen- und Herrenmannschaften kämpften von da an in verschiedenen Klassen um Spiel, Satz und Sieg.
Die älteste Abteilung Turnen, derzeit unter Leitung von Bernadette Bayer, ist nicht nur die mitgliederreichste, sondern auch die vielfälltigste Gruppe. Sportarten wie Turnen, Gymnastik, Aerobic und Steppaerobic, sowie Volleyball gehören dazu.